Saisonabschluss Jugend 2019/2020
Ehre, wem Ehre gebührt !
Da die Jugendsaison 2019/2020 leider vorzeitig enden musste, haben es sich die Jugendtrainer nicht nehmen lassen einen Rückblick über die vergangene Saison zu verfassen.
Zu Ostern wollen wir auf eine sehr erfolgreiche Vereinskooperation im Jugendbereich zurückblicken. Dazu folgt nun der mA Saisonrückblick von Alex Schöneseiffen (Godesberg TV).
Vor drei Jahren um diese Zeit wagten der Godesberger TV und die HSG Geislar-Oberkassel einen neuen Schritt in eine ungewisse Zukunft. Als der 2001er Jahrgang in den älteren Jahrgang der B-Jugend aufrückte entschieden sich die Verantwortlichen der Vereine eine Spielgemeinschaft zu gründen. Die Jugendspielgemeinschaft Geislar-Oberkassel-Godesberg (JSG GOG). Während beide Vereine im vorherigen Jahr mit ihren Mannschaften noch in der Kreisliga starteten gelang ihnen in Form der neuen Spielgemeinschaft auf Anhieb der Sprung in die Oberliga.
Das Premierenjahr des neu zusammengesetzten Teams verlief äußerst erfolgreich und so wurde die Mannschaft von Robin Dick und Alex Schöneseiffen am Ende der Spielzeit mit der Vizemittelrheinmeisterschaft belohnt. Es war der Startschuss für eine sportlich und mannschaftlich sehr positive und zufriedenstellende Zukunft. Bereits im zweiten Jahr krönten die Spieler fast nahezu aus dem jüngeren Jahrgang besetzt ihre Entwicklung mit der Mittelrheinmeisterschaft in der A-Jugend Oberliga und sicherte sich im folgendem das Ticket für die A-Jugend Nordrheinliga. Keine Senioren oder Jugendmannschaft der beiden Vereine zuvor konnte sich für eine Liga auf dieser Ebene qualifizieren, geschweige denn eine Mittelrheinmeisterschaft einfahren.
Die Grundeigenschaft eines Trainers ist häufig eine sehr kritische. Selbst im Erfolg. Tief in der DNA der Übungsleiter ist die Optimierung verankert. Im Moment der Analyse selbst überschatten die offenen Potenziale und negativen Eindrücke oft das große Ganze. Unzufriedenheit mit den Spielern, falsche Entscheidungen auf dem Spielfeld, mangelnde Trainingsbeteiligung oder fehlendes Engagement. Ein Trainer findet immer etwas zu verbessern. Doch die Pause durch Corona ermöglicht auch hier nochmal auf die kompletten drei Jahre zurückzublicken und der Mannschaft und den Spielern den nötigen Respekt zu zollen. Durch das über eine lange Zeit hohe Niveau an Bereitschaft und Spaß am Handball gelang es den Jungs sich über die Jahre hinweg einen Namen im Handballverband Mittelrhein zu machen und mit dem Erfolg auch den Vereinen starke Strukturen zu schaffen. Vereine können strategische Entscheidungen treffen und Konzepte aufsetzten, aber es braucht auch immer den Gegenpart, der diese mit Leben füllt und den Ehrenamtlern den Spaß einhaucht sich für die Sache über den normalen Umfang hinaus zu engagieren. An dieser Stelle sei vor allem Bianca Kowolik erwähnt, die über Jahre als Physiotherapeutin und gute Seele der Mannschaft immer zur Stelle war.
Torwarttrainer Sven Borgs konnte sich u. A. über seine Arbeit mit den Torhütern Ryan Wistoff und Tobias Behne für höhere Aufgaben empfehlen und leitet nun das Torwarttraining im Handballleistungszentrum des Traditionsvereins TuSEM Essen. Zudem ist Trainer Alexander Schöneseiffen mittlerweile zusätzlich als Stützpunktrainer für den Handball Verband Mittelrhein aktiv.
An dieser Stelle möchten wir uns gerne von Seiten des Godesberger TV bei den Spielern des Jahrgang 2001 für ihr Engagement auf und neben dem Platz bedanken und sie in den Seniorenbereich entlassen. Wenn man bei dieser Mannschaft an Zuverlässigkeit und Engagement denkt, fällt sofort der Name Barten – genauer gesagt Niclas und Jannik Barten. An der Pfeife hat sich Jonas mittlerweile in den Förderkader vorgearbeitet, Leo und Simon, Niclas und Jannik engagieren sich mittlerweile selbst im Jugendtraining. Die Mannschaft hat also auch damit begonnen, dem Verein etwas zurück zu bringen. Vielen Dank!
Zum Ende der Spielzeit 2020/21 bekleidet das Team der A-Jugend den dritten Tabellenplatz in der Nordrheinliga. Dieser berechtigt eigentlich dazu, dass die künftige A-Jugend direkt einen erneuten Startplatz in der Nordrheinliga zugesprochen bekommt. Durch den vorzeitigen Saisonabbruch liegt noch keine offizielle Wertung der Tabelle vor, doch da das Team den Platz auch nach Beendigung der Hinrunde innehatte ist dies ein mehr als verdientes Ergebnis. Lediglich die Mannschaften aus Ratingen und Königsdorf musste die JSG GOG vor sich lassen.
Ganz zufrieden ist das Lager der Spielgemeinschaft mit der Saison allerdings nicht. Dies beruht vor allem auf zwei Faktoren. Auf der einen Seite litt die inhaltlich Trainingssteuerung unter den zu Beginn der Saison neu geschaffenen Strukturen. Durch die ganzheitliche Kooperation der Bonner Handballvereine erhöhte sich zwar der Trainingsumfang und die Qualität, jedoch mussten kurzfristig mannschaftstaktische Einheiten dem großen Ganzen weichen. Die individuelle Qualität der Spieler stieg kontinuierlich über die Saison an. So wurden Fähigkeiten wie Schlagwürfe, Sperren, Anspiele und weitere technische Herausforderungen stetig überdurchschnittlich weiterentwickelt, doch konnten basierend auf den gegebenen Strukturen leider nicht wirklich in ein großes funktionierendes Ganzes eingebracht werden. Dadurch entwickelte sich ein stärkeres Kleingruppenspiel als in den vergangenen Jahren. Dies wurde teilweise auf sehr hohem Niveau ausgeübt, jedoch reicht dies nicht um Mannschaften wie z.B. den Spitzenreiter TuS Königsdorf zu schlagen. Mannschaften, die vor allem über das Kollektiv, anstatt über individuelle Aktionen kommen. Diese Stellschrauben, die relativ leicht durch Mannschaftstraining anzuziehen sind, fehlten der JSG in der Saison komplett.
Zu dem blieb das Team in den vorangegangenen zwei Spielzeiten nahezu von Ausfällen befreit. Doch zu Beginn dieser Saison musste die Mannschaft den Ausfall von Linkshänder Daniel Baldry verkraften und wenig später im November vom zweiten und einzig verbliebenen Linkshänder im Team Joshua Ruloff. Zuvor ein sehr erfolgreiches Duo was in der vergangenen Saison für knapp 50% der Tore im Angriff verantwortlich war. Diese Ausfälle hätten einer komplett neuen taktischen Ausrichtung des Angriffs zur Folge haben müssen. Doch durch das zu kurzkommende Mannschaftstraining/ Taktiktraining ging dies nicht.
Die Mannschaft fing diese beiden Langzeitverletzungen ab und ihr gelang es trotzdem den dritten Platz in dieser sehr anspruchsvollen Liga zu belegen. Mit dem Saisonergebnis sind die Trainer Ludger Santen, Anto Marcinkovic und Alex Schöneseiffen mehr als zufrieden. Doch ein Wehrmutstropfen bleibt hängen. Sehr gerne hätte sich das Team mit den Spitzenmannschaften der Liga auf Augenhöhe gemessen. Es ist der Mannschaft ein Dorn im Auge, dass sie zu keinem Zeitpunkt mit dem kompletten Kader auch nur ein Spiel bestreiten konnte. Sportler spielen, um sich auf ihrem maximalen Niveau mit der Konkurrenz zu messen. Unabhängig von Sieg oder Niederlage. Das Maximum erzeugt den Spaß. Aber auch hier könne Lehren gezogen werden. Es läuft nicht immer alles so, wie man es möchte und es gibt Faktoren, die man als Sportler nicht beeinflussen kann.
Um die Strukturen weiter zu verbessern und die Herausforderungen dieser Saison aufzulösen haben die Vereine bereits die notwendigen Schritte eingeleitet. Mehr hierzu folgt in einem der kommenden Ausgaben der Handball News. Es wird nicht langweilig, im Gegenteil.
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