Die vergangenen Wochen hatten spürbar zur Verunsicherung in und um die 1.Herren-Mannschaft der HSG geführt. Nach dem fulminanten Saisonstart führte das zunehmende Verletzungspech, die Krankheitsausfälle und berufsbedingte Abgänge letztendlich zu einer kleinen Formkrise. Obwohl man für lange Zeit die Liga anführen konnte, fand sich das Team von Trainern Guduras und Schlecht nach zwei bitteren Niederlagen in Folge auf einmal mitten im Kampf um die Meisterrundenqualifikation wieder. Mit der HSG Euskirchen empfing die Mannschaft am 06.02. den Tabellenführer und eine weitere Herkulesaufgabe im Anbetracht der aktuellen Form. Die Gäste hatten sich im Laufe der Saison sehr konstant präsentiert und gingen trotz der auch ihrerseits bestehenden Personalschwächung als Favorit in das Spiel.
In der gut gefüllten IGS Beuel-Ost entwickelte sich vom Start weg ein intensives und schnelles Spiel. Die ersten 10 Minuten passte kein Blatt zwischen die beiden Kontrahenten. Die HSG spielte konzentrierte Angriffe mit sehenswerten Auftaktshandlungen, einem guten Ballfluss und Abschlussverhalten. Die Euskirchener überzeugten gegen die überraschende offensive Abwehrvariante der HSG und konnten die Führung der Geislarer jeweils egalisieren. Es erfordete zwei aufeinanderfolgende Zeitstrafen gegen die Gäste, um erstmals die Kontrolle im Spiel zu übernehmen. Durch drei Treffer von Felix Herzog und zwei widerum von Christopher Wenzel setzte sich die HSG mit einem 5-Tore-Lauf erstmals ab und konnte auch dank eines parierten 7Meter von Ryan Wistoff mit 11:6 in Führung gehen (19. Minute). Die Gastmannschaft machte in dieser Phase ihrem Ruf für eine starke Moral alle Ehre und blieb weiterhin in der Partie. Die Gäste belohnten ihre Geduld und bestraften einige Nachlässigkeiten im Abschluss der Hausherren zur Verkürzung des Spielstandes bis auf 12:9 (22.). Genau in der Phase des Aufwinds der Euskirchener lieferten Josha Ruloff und Emil Lunkenheimer zwei wichtige Tore zur Widerherstellung der 5-Tore Führung. Mit einem erneut parierten 7-Meter ebnete Ryan Wistoff seiner Mannschaft im Anschluss den Weg um erstmals auf sechs Tore zu erhöhen. Die Gäste ließen sich ob der bis dato klaren Geislarer Führung nicht beirren und verkürzten den Spielstand bis zur Pause auf 17:13.
Im zweiten Durchgang galt es für die HSG noch mal einen Gang hochzuschalten und somit zu verhindern, dass Euskirchen nach der Pause den Anschluss findet und die Partie wieder offen gestaltet. Die Gäste agierten im zweiten Durchgang deutlich offensiver und versuchten mit einer Manndeckung gegen Regisseur Andreas Kurenbach und Felix Herzog das starke Angriffsspiel der HSG zu unterbinden. Trainer Guduras stellte daraufhin um und übertrug die Verantwortung der Spielgestaltung im Wechsel an Emil Lunkenheimer und Leo Santen. Bis zur 42. Minute gelang es der Guduras-Truppe somit eine recht konstante Differenz von vier und teilweise fünf Toren aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus erreichten sie einen kleinen Knackpunkt, als Leo Santen sich mit viel Tempo auf Rückraumlinks gegen Julian Gast durchtankte und zum 22:17 traf. Der Euskirchener wurde in der Folge mit der Dritten Zeitstrafe vom Platz gestellt und in Überzahl nutzte Emil Lunkenheimer dann mit einem Doppelschlag die Gunst der Stunde um auf 24:17 (44.) zu erhöhen. Dem frenetischen Jubel der Zuschauer setzten die Gäste im Anschluss jedoch vorerst ein Ende. Mit einem drei-Tore Lauf gelang es Euskirchen nur drei Minuten später auf 24:20 (47.) zu verkürzen. Mit ihrerseits einem Dreierpack befreite sich die HSG jedoch kurz darauf über Tore von Martin Ließem, Felix Herzog und Christopher Wenzel um die Führung von 28:21 (50.) wieder herzustellen. In den letzten 10 Minuten agierten die Gäste mit einer noch offensiveren Deckungsvariante, was die HSG Akteure jedoch unbeeindruckt ließ. Mit durchdachten Kombinationen und der nötigen Ruhe am Ball ließ man nun nichts mehr anbrennen und durfte sich bei Schlusspfiff als verdienter Sieger feiern (34:28 Endstand). Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass auch der Gegner aus Euskirchen trotz personeller Ausfälle eine kämpferisch starke und auch temporeiche Leistung abspulte. Somit wurde den Zuschauern in der Festung Beuel-Ost eine attraktive, torreiche und vor allem auch faire Partie geboten, bei dem das souveräne Schiedsrichtergespann Ehlers und Felser auch ihren Spaß gehabt haben dürfte.
Nun gilt es, in den verbleibenden zwei Partien gegen den HSV Troisdorf und die HSG Siebengebirge an diese Leistung anzuknüpfen um dann mit Schwung in die Rückrunde gehen zu können. Der Sieg über die HSG Euskirchen bringt die Mannschaft von Trainer Guduras nun ganz nah an die Qualifikation zur Meisterrunde.
HSG: Wistoff, Roland, Lunkenheimer (10), Wenzel (6), Ruloff (5), Herzog (5), Liessem (3), Dick (2), Kurenbach (2), Santen (1), Sack, Gesell, L. Heidrich, Euscher.