Nach zwei Spielverlegungen war es am Sonntag endlich soweit – das Derby zwischen der Drittvertretung der HSG Siebengebirge und der HSG Geislar-Oberkassel konnte ausgetragen werden. Trotz schönstem Sonnenschein fanden circa 200 Zuschauer in die Halle am Sonnenhügel und sorgten für eine fulminante Derby-Atmosphäre.
Passend zur Stimmung der Kulisse entwickelte sich von Beginn an ein temporeiches Handballspiel. Nachdem die ersten Minuten ausgeglichen begannen, übernahm die HSG Geislar-Oberkassel in der 5. Minute zum ersten Mal die Führung. Die Gäste überzeugten gegen das erfahrene Team aus dem Siebengebirge mit einer robusten Abwehr und verteidigten somit immer wieder erfolgreich die Angriffe der Hausherren. Die erarbeitete Stabilität in der Defensive münzten die Geislarer dann auch im Angriff um und stellten in der 6. Minute erstmals eine zwei-Tore Führung her. Die Abwehr blieb jedoch das dominierende Element bei dem allen Voran Rückkehrer Tobias Koch zu überzeugen wusste. Immer wieder zwang man den Gegner mit aggressiven Abwehraktionen zu Fehlern um die Führung über schnelle Gegenstöße weiter auszubauen (6:13, 22. Minute). Die zu diesem Zeitpunkt genommene Auszeit der Gastgeber konnte den Geislarer Lauf nur bedingt stoppen, sodass die HSG den Spielstand bis zur 26. Minute auf 8:16 erhöhte. Bevor die 8-Tore Führung jedoch zu komfortable Gefühle freisetzen konnte, führten mehrere Flüchtigkeitsfehler für schnelle Antworten der Siebengebirgler. Mit einem drei-Tore Lauf verkürzten die Hausherren die Geislarer Führung, worauf Geislar-Coach Zdravko Guduras seinerseits die Auszeit nahm. Nach dieser Unterbrechung wirkten seine Spieler wieder fokussierter sodass man bis zur Halbzeit eine 12:18 Führung herstellen konnte.
Trotz der vermeintlich deutlichen Führung war nicht zu erkennen, dass Siebengebirge sich vorzeitig geschlagen geben würde. Die Gastgeber kamen mit Wut im Bauch aus der Kabine und die Zuschauer spürten förmlich, dass sich wohlmöglich noch mal eine spannende Schlussphase andeuten würde. Während die HSG es zunehmend schwerer hatte die agilen Rückraumspieler des Gegners in den Griff zu bekommen, schwand die Führung Tor um Tor (17:20, 40. Minute) und sorgte für ebenso wachsenden Druck auf den HSG-Angriff. Nachdem die HSG im ersten Durchgang fokussierte Angriffsarbeit ablieferte, so schlichen sich in der zweiten Halbzeit immer mehr Fehler ein die vom Gegner konsequent bestraft wurden. Phasenweise gelang es der HSG sich wieder etwas freizuschwimmen und mit Toren von Ruloff und Herzog auf 19:25 zu stellen (46. Minute). Siebengebirge hatte daraufhin jedoch die richtige Antwort parat und startete einen Lauf, der das Spiel wieder völlig auf den Kopf stellte. Mit Fünf Toren in Folge saßen die Gastgeber der HSG auf einmal mit 24:25 im Nacken (55. Minute) und nur eine Minute später versetzte Marc Nahry mit dem 25:25 Ausgleich die Halle komplett in Extase. Als das Momentum mit der Zeitstrafe gegen Spielmacher Andreas Kurenbach komplett zu Siebengebirge überzugehen schien, drehte die HSG Abwehr in Unterzahl noch mal richtig auf. Mit einem stark aufgelegten Mika Gesell bekam man den quirligen Nahry in den Griff, der vor allem in der zweiten Halbzeit für immer mehr Probleme in der Geislarer Defensive sorgte. Auch das Torhütergespann Ryan Wistoff und Jonas Roland steuerten mit ihren wichtigen Paraden gerade in dieser Schlussphase die so wichtige Unterstützung bei, um ihr Team für die letzten Minuten noch mal mitzureißen. Angepeitscht von den vielen mitgereisten HSG-Zuschauern beendete Christopher Wenzel die Geislarer Durststrecke zwei Minuten vor Schluss und traf zur erneuten Führung. Als man daraufhin den langen Angriff Siebengebirges erfolgreich verteidigen konnten, sorgte Martin Liessem dann wenige Sekunden vor Schluss für die Entscheidung und traf zum 25:27 Endstand. Mit gleichermaßen Freude und Erleichterung feierte die HSG daraufhin einen verdienten Derbysieg, den sich HSG Coach Guduras nach dem Spielverlauf zum Ende hin etwas weniger spannend gewünscht hätte. “Die Jungs bringen mich um meine letzten Haare”, so Guda nach Spielende, der daraufhin prüfte, ob der frische Cut noch sitzt.
Die HSG klettert durch den Sieg auf den dritten Tabellenplatz und kann im Heimspiel gegen den HSV Troisdorf am Donnerstag sogar noch nach der Tabellenführung greifen. Das wichtigste Ergebnis dürften für das HSG Team jedoch die weiteren zwei Punkte sein, die man nach diesem Sieg nun mit in die Meisterrunde nehmen darf.
HSG: Wistoff, Roland, Lunkenheimer (7), Wenzel (5), Herzog (5/2), Ruloff (4), Liessem (4), Koch (1), Dick (1), Santen, Kurenbach, Gesell.