Spieltag 07./08.05.

Spieltag 07./08.05.

A-Jugend Bundesliga Quali – Weites Land, weiter Weg

 

Die männliche A-Jugend der Bonner JSG versucht sich an der Bundesliga-Qualifikation

Erste Hürde am Nordrhein erfolgreich gemeistert

Alles darf, nichts muss und schon gar nicht sollte irgendeine Erwartung aufgebaut werden. Was vor Jahresfrist von JSG-Leiter Ludger Santen noch als ferne Vision äußerst vorsichtig formuliert wurde, wird für die Bonner A-Jugend (17 + 18 Jahre) jetzt zur realen Herkules-Aufgabe.

Am vergangenen Wochenende (07. und 08. Mai) fand in der Solinger Sporthalle an der Wittkuller Straße das erste Ausscheidungsturnier der Verbandsebene Nordrhein statt, auf einem möglichen Weg in die Jugendbundesliga (JBLH). Es dürfte in der Tat ein extrem langer Weg für die Bonner Novizen werden, denn die Konkurrenz war bereits in dieser Vorrunde namhaft und qualitativ stark. In Solingen ging es in einem Zweitage-Turnier im Grunde nur darum, insgesamt vier Vertreter aus den Handballverbänden Niederrhein und Mittelrhein zu finden, die den Qualifikationsweg zur JHBL überhaupt antreten dürfen. Dabei hieß die Formel zum Erfolg, nachdem der HC Düsseldorf bereits im Vorfeld die weiße Fahne gehisst hatte: vier aus sechs, zwei Teams müssen raus

Um es vorweg zu nehmen: die Bonner JSG spielte ein gutes Turnier und schaffte als Vierte den Sprung auf die nächste Ebene. Mit einem überraschenden 15:12 Sieg gegen TuSEM Essen wurde gleich zu Turnierbeginn eine tolle Basis gelegt. Es folgte der wichtige 16:14 Erfolg gegen die unmittelbare Konkurrenz vom TuS Königsdorf. Die schwächste JSG-Leistung wurde mit einem 14:18 gegen die Gastgeber vom Bergischen HC bestraft. Der 18:11 Pflichtsieg gegen den TV Palmersheim am Sonntag brachte dann aber doch schnelle Planungssicherheit fürs Weiterkommen und die unglückliche, finale 14:16 Niederlage gegen den VfL Gummersbach, verhinderte trotz guter Leistung sogar einen möglichen Turniersieg. Mit nur 71 Gegentreffern stellten die Bonner Jungs der Trainer Julius Palmen und Florian Benninghoff-Lühl die beste Defensive aller Teilnehmer, was sicher auch am starken Torhüter-Duo mit Moritz Czerwinski und Timo Suthhof lag. Zudem sollte das Turnier die Erkenntnis gebracht haben, dass man mit der Konkurrenz absolut auf Augenhöhe agiert hat und für jeden Gegner unangenehm ist.

Wer bei der Aufzählung der Gegner jetzt Bayer Dormagen aus der Region vermisst, ist schon mal ein Kenner der Materie. Der Serienmeister wurde aufgrund seiner mannigfach sehr guten Leistungen ohne weitere Qualifikation bereits in die Bundesliga 22/23 gesetzt.

Soweit so gut. Aber der Spaß beginnt jetzt erst richtig. Für die Bonner dürfte eine echte Ochsentour bevorstehen, die aktuell noch mit einigen Fragezeichen belegt ist. Fakt ist, Essen, Gummersbach, der BHC und unser Team von der JSG messen sich nun mit vier Vertretern aus Westfalen (Verbandsquali läuft noch, mögliche Gegner sind Hagen, Lemgo, Hamm und Lübbecke) am 21./22. Mai und vermutlich auch am 28./29. Mai um insgesamt vier Direktmandate für die Jugendbundesliga. Zwei weitere Teams bekommen dann noch einmal die Chance, in einer bundesweiten Relegation ein Überhang-Ticket für die JBLH zu ergattern.

Eine sportliche Prognose würde an dieser Stelle zu weit führen und auch wenig seriös sein. Fakt ist, für Handball-Bonn in der Außenseiterrolle ist jedes einzelne Qualifikationsspiel eine große Herausforderung und wird seine eigene Bedeutung haben. Unsere Junioren werden also hoch konzentriert sofort wieder an ihre Leistungsgrenze gehen müssen, um möglichst erfolgreich zu sein. Step by Step. Dabei sehen die verantwortlichen Trainer, Julius Palmen und Florian Benninghoff-Lühl, ihr Team keineswegs chancenlos.

„Die Qualifikation zur Bundesliga ist sicher auch ein Lernprozess. Wie schnell können wir unsere zweifellos vorhandene Qualität, effektiv umsetzen? Da wollen wir so viel positive Erfahrungen sammeln, wie möglich und genau dafür war Solingen ein erster gelungener Schritt“, gibt sich Palmen zurückhaltend. Benninghoff-Lühl ergänzt vorsichtig optimistisch: „Wenn es den Jungs wie am vergangenen Wochenende gut gelingt, ihre Stärken auszuspielen, werden wir bereits dieses Jahr eine Chance haben. Aber wir bleiben in jedem Fall entspannt, denn das Projekt – Bundesliga mit der JSG – ist bewusst auf zumindest zwei Jahre angelegt.“

Die Voraussetzungen jedenfalls scheinen gut zu sein, denn der komplette Kader trifft sich bereits seit Wochen nahezu täglich zur Vorbereitung. Die Verfassung und Motivation ist top. Die Bonner A-Junioren fiebern ihrem ersten echten Qualifikationsspiel entgegen. Wie weit geht der Weg für die JSG? Alles darf, nichts muss …

 

HSG Geislar-Oberkassel II – Godesberger TV II 43:27 (21:12)

 

Bereits als Meister der ersten Kreisklasse des BES feststehend und dennoch voller Vorfreude empfing die Zweitvertretung der HSG die Reserve der linksrheinischen Ortsnachbarn aus Godesberg. 

Die Schneidertruppe ging mit dem klaren Ziel „alle sollen viel spielen, Spaß haben und nach Möglichkeit ein Tor werfen“ in die Begegnung. Die Gegner die offensichtliche Probleme mit dem klebrigen Spielgerät hatten, kamen nicht gut in die Partie. Die aufmerksame HSG Auswahl bestrafte kleinste Fehler sofort, sodass man früh die Weichen für einen klaren Heimsieg stellen konnte. Beim Stand von 8:2 nach 10 Minuten nahm der Gast das erste Teamtimeout. 

Nach der Auszeit wurde der heiss ins Spiel gestartete Johannes Esser in Manndeckung genommen, dem Angriffsspiel der Blauweißen tat dies allerdings keinen Bruch an. So machten die Tore halt andere Spieler. Die Geislarer Defensive lies Mitte der ersten Halbzeit jedoch etwas nach, sodass der Gast aus dem Bonner Süden häufig zu einfachen Toren eingeladen wurde. Dennoch sprach der Halbzeitstand von 21:12 eine klare Sprache.

Durchgang zwei startete ähnlich verheißungsvoll wie der erste. Beeindruckend wie die Heimmannschaft auch bei deutlicher Führung nicht den Fuß vom Gas nahm und immer weiter auf Tore drang. Besonders schön wurde es, als sich Außen Yannick Pfrengle sowie Torwart Moritz Münstermann  in die Torschützenliste eintragen konnten und ihre jeweils ersten Saisontore warfen. 

Im Stiele eine Spitzenmannschaft spielten die HSG-Männer das Spiel mit Vollgashandball zu Ende die Außen Pierre Girgi und Niklas Fischer beendeten einige ansehnliche Tempogegenstöße erfolgreich. Der 43:27 Erfolg bringt einen schönen Abschluss für eine noch schönerer Saison. Die Zweite wird in der kommenden Saison in der Kreisliga angreifen. Ein Dank geht an die fairen Gäste und den guten Schiedsrichter sowie allen Zuschauern. 

 

Für die HSG spielten 

TW: Swidurski, Münstermann (1) 

Feld: Behr (4), Mähler (6), Orthey (4), Pfrengle (1), Esser (10), Arndt (5), Fischer (5), Girgi (4), Goslar (2), Hansen (1) und Berrisch