Lukas Winter bleibt Chefcoach
Direkt zu Jahresbeginn können die Verantwortlichen des Handball-Seniorenbereichs der HSG sehr gute Neuigkeiten rund um die 1. Herren verkünden. Der aktuelle Chefcoach Lukas Winter wird über die laufende Saison hinaus auch in der kommenden Spielzeit 2024/25 an der Seitenlinie stehen und somit in seine 2. Amtszeit gehen. Dadurch soll der bereits erfolgreich eingeschlagene Weg, insbesondere im Hinblick auf die Neustrukturierung des Handballverbands Nordrhein in der kommenden Saison, fortgeführt werden.
Auch Vereinsurgestein Felix Herzog gab seine Zusage als spielender Co-Trainer für die Saison 2024/25.
Ab sofort wird das Trainerteam um Jens Wessel erweitert, dessen Comeback nach seiner Verletzung aus dem zurückliegenden Oktober somit zunächst an der Seitenlinie stattfinden wird.
„Wir freuen uns riesig, dass Lukas auch weiter unser Projekt als Trainer begleiten wird. Nach einigen Jahren des Umbruchs sind wir uns sicher mit Lukas und Felix die richtigen Trainer für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Herren-Handballs zu haben. Auch außerhalb des Spiel- und Trainingsgeschehens bringt er sich mit vielen kreativen Ideen hervorragend in die Vereinsarbeit ein“ so der HSG-Verantwortliche Andi Kurenbach.
Mit den Ergebnissen der Hinrunde, der Bildung des breiten Kaders und den Perspektivgesprächen zeigen sich die Verantwortlichen absolut zufrieden. Auch Herrenwart Sebastian Pecher blickt zuversichtlich voraus: „Wir freuen uns auf eine weitere sportlich erfolgreiche Handballsaison 2024/25 mit dem gesamten Trainerteam und den Spielern der 1. Mannschaft.“ Folglich scheinen die Grundlagen für weiterhin erfolgreichen und attraktiven Herrenhandball nicht nur für die anstehende Rückrunde der Saison 2023/24 sondern auch darüberhinaus gelegt zu sein.
Interview mit Lukas
(Redaktion): Hallo Lukas, wo erwischen wir dich gerade?
(Lukas): Beim Skifahren in der Schweiz. Eine gelungene Abwechslung zur Halle und genau das Richtige, um mal raus zu kommen.
(R): Wie lief dein Jahr 2023 gerade hinsichtlich der vielen Veränderungen (Umzug, neuer Job, neuer Handballverein)
(L): Tatsächlich bin ich schon im Sommer 2022 umgezogen und hab hier angefangen an einer Schule zu arbeiten. In der Saison 22/23 war ich aber weiterhin in Aachen Trainer. Somit war es ein Abschied auf Raten aus Aachen und der Umbruch nicht ganz so hart.
(R): Wie gefällt es dir in Bonn bisher?
(L): Bonn war die perfekte Wahl. Der Rhein, das Siebengebirge, die kulturellen Angebote und natürlich der Sport machen es sehr lebenswert.
(R): Was hast du schon in Bonn gesehen und was steht noch auf deiner Bucket-Liste?
(L): Dafür, dass ich jetzt eineinhalb Jahre hier bin, hab ich eindeutig zu wenig gesehen. Die Altstadt-Erfahrungen mit den Jungs waren schon förderlich, aber kulturell und kulinarisch gibt es noch einiges zu tun.
(R): Hast du Neujahresvorsätze?
(L): Nein, eher weniger, aber Bonn weiter zu erkunden und zu genießen ist schon der Plan für dieses Jahr.
(R): Wie zufrieden bist du mit den bisherigen Saisonergebnissen in der Hinrunde?
(L): Im Großen und Ganzen können wir sehr zufrieden sein. Das Spiel gegen Zülpich war ein Tiefschlag, den wir gut weggesteckt haben. Natürlich waren auch unschöne Spiele dabei, die wir aber zum Großteil für uns entscheiden konnten. Der Lohn ist der verdiente zweite Platz.
(R): Ausblick auf die Rückrunde: Was ist möglich? Was muss dafür getan werden/funktionieren?
(L): Möglich ist alles. In der Mannschaft steckt großes Potential. Wir müssen aber in viele Abläufe mehr Routine und Sicherheit bekommen, um unsere individuellen Stärken besser entfalten zu können. Wir verlieren uns noch zu oft in unnötigen und hektischen Aktionen, die uns aus dem Konzept bringen. Wir müssen noch lernen zwischen geordnetem Tempo und Hektik sowie zwischen kopflosem Egoismus und gutem Individualspiel zu unterscheiden.
(R): Was hat dich im Verein, in der Mannschaft (positiv) überrascht?
(L): Die gute Struktur im Verein ist schon etwas besonderes. Alle sind unglaublich engagiert, die Kommunikation läuft sehr gut und man hat immer das Gefühl, dass alle produktiv und lösungsorientiert daran arbeiten, das beste für den Verein rauszuholen.
Die Mannschaft war trotz der vielen Neuzugänge von Anfang an ein Team mit einer gesunden Struktur und Hierarchie. Alle wurden herzlich aufgenommen und in die Abläufe integriert, was schon ein Alleinstellungsmerkmal ist. Als Trainer konnte ich von Anfang an auf diese Struktur zurückgreifen, was die Arbeit unglaublich erleichtert. In anderen Teams kann eine solche Entwicklung Jahre dauern oder auch nie stattfinden.
(R): Du legst Wert auf die Organisation von sowohl mannschaftsinternen als auch Vereinsevents wie beispielsweise das Weihnachtsessen oder mannschaftsübergreifende Fußballturnier. Warum?
(L): Um genau das zu fordern und weiter zu fördern, was ich oben beschrieben habe. Die Mannschaft und der Verein können sich durch solche Events viel von ihrem täglichen Engagement zurückgeben und sich belohnen. Und das Ganze funktioniert nur, weil wir sehr engagierte Jungs haben, die die Orga in die Hand nehmen und sich neben dem Sportlichen für Mannschaft und Verein einsetzen.
(R): Was war für dich ausschlaggebend auch in der Saison 2024/25 Trainer der 1. Herren zu bleiben?
(L): Alles, was ich oben schon beschrieben habe. Vor allem aber habe ich Bock darauf, das handballerische Potenzial der Truppe und jedes Einzelnen weiter herauszufordern und zu entwickeln.
(R): Wo siehst du die HSG in drei Jahren?
(L): Ich bin überzeugt, dass der Verein seinen guten Weg der letzten Jahre weiter gehen und die Strukturen ausbauen und festigen wird, um eine gute Basis für sportliche Erfolge zu legen. Würde es nur danach gehen, sehen wir uns 2027 in der Regionalliga wieder. Sportlich sieht das naturgemäß anders aus, aber unser langfristiges Ziel darf der Aufstieg in die Oberliga sein, das mir mit harter Arbeit Stand jetzt erreichbar ist.