Beim Ertönen der Schlusssirene stand den Spielern der HSG die Enttäuschung in die Gesichter geschrieben. Soeben hatte das Team von Trainer-Duo Guduras und Schlecht mit 19:18 gegen die zweite Mannschaft der HSG Refrath-Hand verloren. Um den personellen Sorgen weiterhin entgegenzuwirken, verstärkte HSG-Legende Andreas Kurenbach als erfahrener Spieler die Mannschaft auf der Rückraum Mitte Position.
Die Partie zwischen zwei Teams mit Ansprüchen auf die Qualifikation zur Meisterrunde entwickelte sich von Beginn an sehr eng. Während oftmals die Offensive mit schönen Toren auf sich aufmerksam macht, standen an diesem Tag die Abwehrreihen der beiden Kontrahenten im Vordergrund. Bis zur 12. Minute erzielten beide Teams lediglich drei Treffer. Den Defensivreihen gelang es immer wieder, den gegnerischen Angriff sauber zu verteidigen oder zu Fehlern zu zwingen. Die Hausherren aus Refrath stellten sich Mitte der ersten Halbzeit besser auf die Situation ein und nutzten Geislarer Fehler zu einer erstmaligen 2-Toreführung in der 14. Minute (5:3). Über die Tore von Felix Herzog und Christopher Wenzel gelang es der HSG zwar drei Minuten später zum 7:7 auszugleichen, dennoch nutzte man die klaren Torchancen nicht, um das Momentum auszunutzen und in Führung zu gehen. Es blieb in der Folge bei einem Kopf an Kopf Rennen, bei dem die Refrather mit einer 9:8 Führung in die Halbzeitpause gehen konnten.
In der Halbzeitansprache forderte Trainer Zdravko Guduras mehr Konzentration bei Torabschlüssen und im generellen Angriffsspiel seiner Mannschaft. Die HSG kam Anschluss besser aus der Pause und erarbeitete sich mit einem 3-Tore Lauf die Führung zum 9:11 (35.). In dieser Phase wirkte es für einige Minuten als sei die HSG in dem bislang engen Spiel kurz davor, die Kontrolle zu übernehmen und den Stand von 10:12 (38.) auszubauen. Die Hausherren warteten jedoch geduldig und hellwach auf ihre Chance und belohnten sich indem sie zwei Ungenauigkeiten im Geislarer Angriffsspiel mit schnellen Gegentoren bestraften (12:12, 39.). Im weiteren Verlauf blieb es eng und die Führung wechselte mehrmals die Seiten bis zum Stand von 17:17 (52.). In der Schlussphase zeigten beide Teams Nerven und insbesondere der Refrather Torhüter Florian Koll entschärfte wie auch schon in der ersten Halbzeit hochkarätige Torchancen der HSG. Nachdem die HSG in der Abwehr stark gearbeitet hatte und den Refrather Rückraum in der Schlussphase komplett im Griff hatte, beendete Refrath dann bei Überzahl in der 58. Minute die Torflaute des Spiels zum 18:17. Im Gegenzug scheiterte die HSG erneut frei vor dem Tor und wurde abermals mit einem Gegentreffer bestraft (19:17, 59.). Felix Herzog erzielte eine Minute vor Ende der Partie nochmal den Anschluss zum 19:18, jedoch spielte Refrath die letzte Minute clever aus und stand somit als verdienter Sieger der Partie fest.
Trotz der Niederlage an einem gebrauchten Tag des Geislarer Angriffs nehmen die HSG-Coaches positives mit und richten bereits den Blick auf die kommenden Aufgaben. “Unsere Abwehr hat heute gut gearbeitet und wir hatten es gegen einen starken Gegner trotz einer schwachen Chancenverwertung selbst in der Hand das Spiel zu gewinnen.”, so Trainer Guduras nach dem Spiel. Am nächsten Wochenende ist man beim TV Bergneustadt, einem weiteren Kandidaten für die Meisterrunde zu Gast. “Wichtig ist, dass wir das Spiel sofort abhaken und uns vollständig auf den nächsten Gegner vorbereiten.”, richtet Guduras den Blick nach vorne und zählt auf eine hohe Trainingsbeteiligung seines Teams, um gute Vorbereitungsbedingungen schaffen zu können.
HSG: Wistoff, Roland, Wenzel (5), Herzog (5), Kurenbach (3), Liessem (2), Ruloff (1), Heuser (1), Lunkenheimer (1), Santen, Brügel, Sack, Dummin.