Westdeutsche Meisterschaften

Westdeutsche Meisterschaften

Männliche C1 der Bonner JSG begeistert und wird Westdeutscher Vizemeister

 

Größter Erfolg in der Vereinsgeschichte ist ziemlicher Quatsch bei einer noch ganz jungen Spielgemeinschaft. Aber dieser großartige Auftritt der C1-Jugend am Wochenende im westfälischen Ahlen zeigt noch einmal eindrucksvoll, was für ein Potential jetzt und auch mittelfristig da schlummert. Nimmt man noch das Niveau beim heimischen Talente Cup als Maßstab hinzu, darf sich Handball-Bonn in den zumindest nächsten sechs bis acht Jahren auf tolle Jugendteams freuen. Ganz sicher auch ein Verdienst vom guten Trainerteam, wie beispielsweise Johannes Esser an der Seite seiner C1 …

 

WHV-Halbfinale:

HSG Handball Lemgo – Bonner JSG

24:28 (9:16)

Der absolute Wahnsinn! Mit einer famosen Leistung, die besonders in Durchgang eins an das Leistungsmaximum heranreichte, katapultierte sich die C1 in das sonntägliche Finale um die Westdeutsche Meisterschaft. Sehr fokussiert, klasse in der Verteidigung, zielstrebig im Angriff und immer diszipliniert nahe am Matchplan. Da stand eine richtig gute Bonner Mannschaft auf der Platte und das spürte auch die gegnerische HSG sofort und war genau davon vielleicht auch ein Stück weit überrascht. Extra wirkungsvoll war besonders in der Anfangsphase die Kreiskooperation mit Lennart König, der alles ins gegnerische Tor stopfte, was ihm in die Finger kam. Dazu der hellwache Dirigent Paul Britz und natürlich auch die individuelle Klasse von Adam Elnoamany. Dieses Trio ragte als gefährliches Angriffsdreieck natürlich heraus, doch alle eingesetzten JSG-Jungs erfüllten ihre Aufgabe zu 100 %. Besonders Keeper Lars Machnacz war schnell in den Köpfen der Lemgoer Offensive. Am Ende des Tages hatte Machnacz brettstarke 17 Saves, davon dei Siebenmeterparaden, was einer Quote von 40 % gehaltener Bälle entsprch.. In der Tat, überragend! Auch davon waren die Bonner Fans live on Stage, genauso wie die User der wackeligen Liveübertragung rundum begeistert. In diesem Zusammenhang ein großes Dankeschön an den lautstarken „Fanclub Max Bornemann“ aus Warstein.

 

Nach dem Feuerwerk in Durchgang eins, legte das Esser-Team nach dem Pausentee konzentriert und vorentscheidend bis zum 10:20 in der 30.Spielminute nach. In einem TeamTimeOut wurden die Jungs des Westfalenmeisters dann offenbar bei der Ehre gepackt, denn fortan stemmte sich Lemgo mit Macht gegen die drohende Niederlage – zumindest in dieser Deutlichkeit. Prompt verursachte die eingeläutete Aufholjagd im Bonner Lager leichtes Unwohlsein bis hin zu einsetzender Nervosität. Für eine komplette Trendwende war es aber zu spät für die Handball HSG und am Ende blieb es ein absolut verdienter Sieg der Bonner JSG, die im Halbfinale über 50 Minuten das dominierende, weil jederzeit führende Team war. Sensation? Nein. Eher sensationell souverän. Ein Sieg auf den die Jungs von Jogi Esser und auch die JSG-Macher zu Recht stolz sein dürfen. Tolle Leistung, Danke dafür!

 

 

WHV-Halbfinale:

TSV Bayer Dormagen – Bonner JSG

31:22 (17:11)

JSG-Trainer Johannes Esser und seine Mitstreiter Detlef Evers, Jakob Finkl, Pascal Sack und Tobias Swawoll wollten nach dem Finale nicht lange um den heißen Brei herumreden oder umständlich analysieren. Stellvertretend für die gesamte JSG gratulierte Coach Jogi:

 

„Herzlichen Glückwunsch an Bayer Dormagen zur Westdeutschen Meisterschaft und zu einem komplett verdienten Finalsieg.“

 

Trotzdem überwog beim jungen Bonner Trainer, dem man ein wenig die mentale Erschöpfung anmerkte, der Stolz über das Erreichte. Vielleicht sind beim samstäglichen Halbfinalsieg gegen Lemgo auch ein paar Körner zu viel verloren gegangen – körperlich, aber besonders mental? Doch kein Vorwurf, denn auch im Endspiel zeigten Britz & Co. eine wirklich prima Leistung, kämpften vorbildlich und waren auch gut auf Dormagen eingestellt, aber andererseits hatte Bayer mit ihrem Trainer Dennis Horn auch auf alle JSG-Stärken eine Antwort mit seinem Team parat. Bonn stemmte sich mehrfach mit Macht gegen die Niederlage, verkürzte in der zweiten Halbzeit auch mal auf -4, aber eine echte Wende lag leider nicht mehr in der Luft. Es bleibt zudem die Erinnerung, den neuen WHV-Champion in einem Pflichtspiel (HVM-Quali) schonmal geknackt zu haben. Dieses Kunststück gelingt einem aber leider höchstens einmal in zehn Fällen, am Sonntag leider nicht.

 

Etwas enttäuschend präsentierten sich zudem die Rahmenbedingungen in der schönen Ahlener Friedrich-Ebert-Sporthalle, welche dem WHV offensichtlich lediglich als Austragungsort zur Verfügung stand. Kein Rahmenprogramm, keine Musik, kein Hallensprecher und nicht mal ein Mikrofon standen zur Verfügung. Die Siegerehrung der Mädels wurde aus Zeitnot sogar aus der Halle verbannt und auch die Zeremonie bei den Jungs war grau schmucklos. Pandemiegerecht wurden die Medaillen geschlossen in einer Tüte überreicht …

 

Komplett richtig, wurde der Frust über die Finalniederlage beim gesamten Bonner Team und auch beim Staff aber schnell wieder aus der Kabine gelüftet. So gut das am späten Sonntagnachmittag noch ging, improvisierte die C1 stattdessen noch eine spontane Vize-Meisterfete. Da kann auch mal der „goldene Bogen“ an der BAB zum Ballsaal mutieren. Das haben sich die Jungs nach ihrer tollen Saison und ihrem unfassbar guten Auftritt bei der WHV-Meisterschaft aber tatsächlich auch redlich verdient. Danke auch dafür!

 

Für die Bonner JSG bei der Westdeutschen Meisterschaft 2022 in Ahlen/Westfalen am Ball:

Max Bornemann, Jan Braun, Bjarne Brück, Paul Britz, Timm Dittmer, Adam Elnoamany, Janne Hoffmann, Lennart König, Julien Kübler, Lars Machnacz, Sota Shimizu, Tobias Suthhof, Emil Wiemann und Jakob Wiemann.

 

Im Trainer- und Betreuerteam: Johannes Esser, Detlef Evers, Jakob Finkl, Pascal Sack und Tobias Swawoll.