DIE AUSFÜHRLICHE JSG BERICHTERSTATTUNG DES VERGANGENEN WOCHENENDES. WIE IMMER GESCHRIEBEN VON PETER BITZER!
STARKER JUNGENHANDBALL IN DER BUNDESSTADT BONN!
S W E E P . . .
… und ab in die Bundesliga !
JHBL Qualifikation männliche A-Jugend, Gruppe 3 in Bonn-Beuel-Ost
JSG A1 – VfL Eintracht Hagen 29:28 (15:11)
TuSEM Essen – JSG LiT 1912 25:26 (16:8)
VfL Eintracht Hagen – TuSEM Essen 34:26 (16:8)
JSG LIT 1912 – JSG A1 17:31 (8:15)
VfL Eintracht Hagen – JSG LiT 1912 26:22 (11:13)
JSG A1 – TuSEM Essen 30:19 (15:10)
Sie wollten es so sehr und sie haben es. Mit einer rundum überzeugenden Teamleistung sicherte sich die A1 der Bonner JSG am Samstag und Sonntag im ersten Anlauf den ersehnten Aufstieg in die Jugendbundesliga. Damit ist das Team der Trainer Julius Palmen und Florian Benninghoff-Lühl die erste männliche Mannschaft der Bundesstadt ever, die in der höchsten Deutschen Handball Liga spielen darf. Strike !!!
Nach dem souveränen Gewinn der Nordrhein Qualifikation Ende April mit fünf deutlichen Siegen in fünf Partien, geriet auch diese NRW-Quali zu einer Demonstration der Bonner Stärke. Dabei entpuppte sich – nicht ganz unerwartet – gleich das erste Spiel gegen den Westfalen-Zweiten, VfL Eintracht Hagen, zum Türöffner.
Mit einer, besonders defensiv, fabelhaften Leistung inklusive dem famosen Keeper Moritz Czerwinski im Kasten, brachte sich die JSG in der ersten Halbzeit klar in Vorhand und der +4-Vorsprung für Bonn schmeichelte Hagen bis dahin sogar noch. Aber bereits mit dem 11. Tor der Eintracht, kurz vor dem Seitenwechsel, riss der Faden beim Heimteam abrupt. Mit einem halbzeitübergreifenden 8:1-Run, waren die physisch bärenstarken Gäste mit ihrem bulligen Kreisspieler Niklas Pfalzer urplötzlich im Vorteil.
Beim 20:23 für den VfL in der 40. Spielminute, machte sich fast schon ein wenig Verzweiflung in der bis dahin so stimmungsvollen Sporthalle Beuel-Ost breit, doch Bonn kam zurück und allerspätestens beim 24:25 Anschluss durch den groß aufspielenden JSG-Spielmacher Finn Hoffmann in der 44. Minute, hatte das Heimteam den Kampf längst wieder auf Augenhöhe angenommen.
Es folgte ein atemberaubender Ritt auf der Rasierklinge. Rückraumwaffe Kevin Fricke in der 46. zum erneuten Anschluss, 25:26, gepaart mit einer Zeitstrafe für Gegenspieler Ricker. Anschließend lässt die Bonner Flügelzange, mit Rechtsaußen Matthias Schmieder und seinem Pendant auf links, Jakob Severin, das 26:26 und das 27:26 folgen. Längst brodelt und brennt die Hölle Ost wieder lichterloh in Kombination von infernalischem Lärm und atemloser Spannung. Ein Schwergewichtsfight um jeden Ball, bei dem Nick Holtermann für die JSG in der 48. Spielminute eine umstrittene Zeitstrafe kassiert, die Eintracht Rückraumspieler Yassin Hassan prompt zum 27:27 (48:03) nutzt. Doch die Bonner Burschen haben das Visier steil hochgeklappt und versetzen Hagen mit dem 28:27 in Person von Levi Kästner (48:40) und dem 29:27 (49:37) erneut durch Kevin Fricke den bitteren „Sudden Death“ in Überzahl. Der 28:29 Anschluss kommt 15 Sekunden vor Ultimo zu spät für den VfL. Das Schlusssignal ertrinkt in einem Ozean der heimischen Erleuchtung.
Der Turnierverlauf mit seinen Ergebnissen entwickelt sich dann für Bonn auf Grundlage der Platzierungsregelung „im direkten Vergleich“ derart optimal, dass bereits das zweite Gruppenspiel gegen die JSG LiT 1912 am Sonntagmittag die Entscheidung zugunsten des Heimteams bringen sollte. Dabei versteckt sich hinter der etwas sperrigen Namensgebung LiT, Leistung im Team, die traditionell brettstarke Ostwestfälischen Handball-Region mit u. a. den Gemeinden Nettelstedt und Lübbecke, die über jahrzehntelange Bundsligaerfahrung verfügen. Doch die half nicht. Bonn fokussiert und nicht mehr aufzuhalten, fegte über die bedauernswerte LiT wie ein Orkan hinweg. Die heimischen Gäste wurden zum Spielball der Bonner Urgewalten. Zu keiner Sekunde ließen Bieler, Bitzer, die Webers & Co. auch nur einen Hauch an Siegeszweifel aufkommen. Den Rest schnappte sich der großartige Timo Suthhof im Kasten und so entspannte sich schon sehr früh die knisternde Stimmung und wich einer wohligen Vorfreude. Der Aufstieg wurde mit einem 14-Tore-Plus doppelt und dreifach unterstrichen. Bundesliga wir kommen !
Das abschließende Spiel gegen die Ruhrpott Schmiede von TuSEM Essen mutierte dann, dem Tabellenstand geschuldet, zu einem besseren Freundschaftsspiel. Fair, ohne die letzte Intensität, aber doch mit einigen Leckerchen, so beispielsweise Kempatoren hüben wie drüben. So konnten Jules und Flo tiefenentspannt alle angeschlagen Spieler schonen. Das Spiel plätscherte dahin und ging dann nahtlos über in eine Aufstiegsparty, die es in sich hatte. Aber Hallo!
Die JSG in der JHBL. Bundesliga – da ist alles dabei, was im Deutschen Handball Rang und Namen hat. Kiel, Flensburg, Magdeburg, Füchse, Löwen und, und, und. Insgesamt 40 Vereine werden dabei sein, die in vier geographisch geordnete Staffeln sortiert werden, nämlich Nord-Ost, West (wahrscheinlich), Mitte (möglich) und Süd. Wohin es uns verschlägt, ist derzeit noch ungewiss. Ein Abenteuer wird es allemal – egal wo. Die 10-er Gruppe spielt eine einfache Runde bis Januar. Den weiteren Modus erspare ich uns. Ungelegte Eier.
Zunächst ist es mal vollbracht, im ersten Versuch, mit einer famosen Leistung wie aus einem Guss und was für eine Wohltat im Gegensatz zum misslungenen vierteiligem Qualifikationsmarathon im Vorjahr, mit Reisestress, Verletzungsdrama und unglücklichen Pleiten, Pech und Pannen. Wobei uns gerade diese negativen Erfahrungen diesmal möglicherweise zu Gute kamen. Nicht auf die zweite Chance spekulieren, sondern entschlossen jede sich bietende Möglichkeit nutzen, auf und neben dem Feld, so beispielsweise auch den Heimvorteil maximal auszuschöpfen.
Ein Lob an Boss Ludger Santen, an Flo, Alex und alle übrigen JSG-Konsorten. Nie stand die Bonner Handballjugend besser da. Chief Santen versäumte es dann auch nicht bei seiner improvisierten Siegerrede auf die entstehenden, nicht geringen Kosten hinzuweisen und ließ als Sofortmaßnahme den Klingelbeutel unter den Besuchern rumgehen. Es darf aber auch sehr, sehr gerne gezielt etwas mehr sein. Mögliche Sponsoren oder Gönner sind mit vorauseilendem Dank herzlich Willkommen.
You are welcome !!!
Ein riesengroßes Dankeschön gilt es aber auch noch an viele weitere Personen und Teams loszuwerden, die diesen Aufstieg ermöglicht haben und das Aufstiegs-Wochenende zu einer runden Sache haben werden lassen. Die Bonner JSG hat sich Pfingsten 2023 als geschlossene Einheit präsentiert.
Special thanks to
• alle teilnehmenden Teams für ihren super sportlichen Auftritt, den sehr guten Schiedsrichtern und an das Ehepaar Lüttgens für die tadellose Turnierleitung
• an die C1-Mannschaft der JSG nebst deren Eltern für die klasse Bewirtung am Wochenende
• an Christoph Schlecht und Yannick Pfrengle als hilfsbereite und souveräne „Allrounder für alles“
• an alle Tagessponsoren
• an Kameramann Bernd
• an Schnappertrainer Detlev
• an die unermüdliche Bianca Kowolik mit ihren Zauberhänden und an ihren Arbeitgeber vom „teamP“ Praxis für Physiotherapie
https://www.teamp.info/
Das größte Lob und die größte Anerkennung gebühren aber unserem erfolgreichen A1-Team.
Für die Bonner JSG werden folgende Jungs nach derzeitigem Stand in der Jugend Bundesliga an den Start gehen, Glückwunsch dazu an:
Bent Bieler (5), Niklas Bitzer (10), Moritz Czerwinski (33), Kevin Fricke (8), Finn Hoffmann (4), Nick Holtermann (15), Simon Jansen (14), Levi Kaestner, (9), Frederik Nüsse (3), Lennart Rohde (13), Matthias Schmieder (7), Jakob Severin (2), Timo Suthhof (12), Botond Teglas (17), Finn Ole Weber (6) und Kaylan Weber (11).
sowie an
Julius Palmen (Trainer), Florian Benninghoff-Lühl (Trainer), Bianca Kowolik (Physio) und Detlev Ewers (Torhüter).